blutegel

Bei diesen Krankheiten können Blutegel in der Human- und Veterinärmedizin helfen:

Arthritis - Arthrose

Ohmarthrose - Gonarthrose

Hufrollenerkrankung - akute Rehe

Spat - Patellaluxation

Abszesse - Thrombosen

-Bandscheibenvorfall - Ödeme

Migräne - Wadenkrämpfe

Rheuma - lokale Pyodermien

Furunkel - Schwindel

Tinitus - Sehnenentzündungen

HD - Myalgien

Muskelfaserrisse - Hämatome

Sowie bei allen Formen von Entzündungsprozessen

 

In der Tiermedizin werden Blutegel vor allem bei Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt. Bei Arthrosen zum Beispiel verschaffen sie Schmerzlinderung und eine Entzündungshemmung. Die Behandlung von schlecht heilenden Wunden kann durch den Egel sinnvoll unterstützt werden.

Innere Organe wie Leber, Niere oder Herz werden durch die Blutegeltherapie nicht belastet; daher ist ein Einsatz der Egel auch bei älteren Tieren gut durchführbar.

Kontraindikation

- Blutgerinnungsstörungen

- Therapie mit ASS (Acethylsalicilsäure)

- Allergische Reaktion auf einen Wirkstoff des Blutegels

- starke Blutarmut

- säugende und tragende Tiere

- starke Narbenbildung

- vorhandene Immunsuppression

- Therapien mit Quecksilberhaltigen Medikamenten (Amalgan ist hier nicht gemeint)

Nebenwirkungen, die auftreten können, aber nicht sein müssen

- Blutergüsse

- Juckreiz, Rötungen und lokale Reaktionen

- Narbenbildung

- Kreislaufschwäche

- Wundinfektion

- allergische Reaktion

- Langanhaltende oder sehr starke Nachblutung

 

Blutegeltherapie

Blutegel, (Hirudo medicinalis), griech. „echis“ = kleine Schlange

Diese Therapie gehört zu den ausleitenden Heilverfahren.

Der durch den leichten Biss des Egels verursachte „kleine Aderlass“ hat eine Gewebedurchblutende, entgiftende und Schmerzlösende Wirkung. Diese wird noch durch die an der Hautoberfläche angesetzten Tiere abgegebenen Wirkstoffe unterstützt.

 

Der Blutegel saugt bei einer Therapie etwa 30 Minuten bis 2 Stunden. Während dem Saugen scheidet der Egel eine helle, klare Flüssigkeit aus, welche an ihm heruntertropft. Er sondert damit etwa 20% der gesaugten Flüssigkeit sofort wieder ab und behält lediglich die Inhaltsstoffe.

Wird der Patient bewegt (Spaziergang, Roundpen, etc.) saugt der Egel deut-lich schneller.

Pro Mahlzeit nimmt der Egel 3-6ml Blut auf. Durch das Nachbluten verliert das "Opfer" weitere 20-30ml.

 

Der Biss selber ist schmerzarm und wird vom Tier sehr gut toleriert. Nach dem Biss tritt ein leichtes Brennen oder Stechen auf - vergleichbar mit der Berührung einer Brennnessel.

Bei der Blutegeltherapie handelt es sich um ein sehr altes Heilverfahren, das im Laufe der Zeit verdrängt wurde. Jedoch gewinnt diese Behandlung durch neue Forschungsarbeiten wieder an Bedeutung, insbesondere bei Erkrankungen des Bewegungsapparates und der Gefäße.

 

Die historische Entwicklung der Blutegeltherapie

Bereits 1500 vor Chr. wurde die Heilwirkung der Blutegeltherapie erwähnt. Die ersten Aufzeichnungen in Europa findet man bei dem griechischen Arzt und Dichter Nokandros von Colophon (ca. 2tes Jahrhundert vor Chr.).

Auch im Mittelalter war die Blutegeltherapie weit verbreitet.

Durch die immer populärer werdende Blutegeltherapie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts die Egelpopulation so sehr dezimiert, dass diese Gattung vom Aussterben bedroht war. Bis zu 80 Blutegel wurden in einer Sitzung angesetzt (heute max. 10 Tiere bei Pferden, bei Hunden und Katzen dem entsprechend weniger).

Durch das Auftreten der Asepsis und neuen Erkenntnissen über Krankheitserreger, wich die Blutegeltherapie immer mehr zurück.

Eine weitere Gefahr stellte für den Egel die Industrialisierung dar: die zunehmende Umweltverschmutzung bereitete große Probleme. Egel besiedeln nur reines Wasser und so wurden die natürlichen Lebensräume sehr begrenzt.

Mit der Dezimierung des Blutegels sank auch die Popularität der Blutegeltherapie.

Mitte der 80er Jahre wurde der Blutegel in der Medizin wieder entdeckt.

 

 

 

 

 

klick